Frauenkiller weiter auf der Flucht trotz intensiver Fahndung
Die Flucht des Frauenmörders Hans-Joachim F. aus der Sicherungsverwahrung in Brandenburg an der Havel hat die Öffentlichkeit schockiert und zu einer intensiven Fahndung durch die Polizei geführt. Obwohl bislang 88 Hinweise eingegangen sind, konnte der verurteilte Straftäter bislang nicht gefasst werden.
Die Polizei setzte bis zu 100 Polizisten und einen Hubschrauber ein, um große Flächen um die Stadt Nauen im Kreis Havelland abzusuchen. Auch das Umfeld des Mannes wird von den Ermittlern überprüft. Trotz einer offenen und verdeckten Fahndung konnte F. bislang nicht gefunden werden.
Die Hintergründe des Frauenmörders Hans-Joachim F.
Hans-Joachim F. wurde wegen Totschlags und Sexualstraftaten zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt und kam nach seiner Haftzeit in die Sicherungsverwahrung nach Brandenburg an der Havel. Dort wurde er seit rund fünf Jahren untergebracht.
Am Mittwoch vergangener Woche erhielt F. Ausgang und war in Begleitung zweier Justiz-Bediensteter in Berlin. In der Nähe der Gedächtniskirche konnte er bei einem Toilettengang entkommen. Seitdem ist er auf der Flucht.
Die Sicherungsverwahrung in Deutschland: Zweifelhafte Wirksamkeit?
Die Sicherungsverwahrung ist eine Maßnahme, die dazu dient, die Bevölkerung vor besonders gefährlichen Straftätern zu schützen, die ihre Strafe bereits abgesessen haben. Die Täter werden für unbestimmte Zeit inhaftiert und psychiatrisch begutachtet, um festzustellen, ob sie weiterhin gefährlich sind.
Allerdings ist die Wirksamkeit der Sicherungsverwahrung umstritten. Kritiker argumentieren, dass die Maßnahme keine Rehabilitation ermögliche und die Täter stattdessen in der Haft verharren würden, ohne eine Perspektive auf eine Rückkehr in die Gesellschaft zu haben.
Verbesserungsmöglichkeiten der Sicherungsverwahrung
Um die Wirksamkeit der Sicherungsverwahrung zu verbessern, gibt es verschiedene Ansätze. Einer davon ist die Einrichtung von Therapieprogrammen, die den Tätern helfen sollen, ihre kriminellen Neigungen zu überwinden und sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
Eine weitere Möglichkeit ist die Einführung von klaren Kriterien für die Entlassung aus der Sicherungsverwahrung. Derzeit gibt es hier noch zu viele Unklarheiten und eine zu hohe Diskretion, was dazu führt, dass manche Täter über lange Zeit in der Sicherungsverwahrung verbleiben, obwohl sie möglicherweise keine Gefahr mehr darstellen.