Stellen Sie sich vor, ein Brot kostet plötzlich 201 Milliarden Euro und die Menschen holen den Arbeitslohn täglich in Säcken von der Bank, weil sich die Preise in weniger als vier Tagen verdoppeln. All das geschah tatsächlich in Deutschland in der Hyperinflation von 1923.
Die Hyperinflation war das Ergebnis des Ersten Weltkriegs und der Tatsache, dass Deutschland den damaligen Goldstandard aufgegeben hatte. Die Inflation begann bereits im Jahr 1921, aber im Jahr 1923 eskalierte sie.
Der Preis für ein Brot stieg von 0,50 Pfennig im Jahr 1918 auf 163 Mark im Jahr 1922, 250 Mark im Januar 1923, 3.400 Mark im Juli 1923, 1,5 Millionen Mark im September 1923 und schließlich auf 201 Milliarden Mark im November 1923.
Der Staat griff damals zu drastischen Maßnahmen, um die Inflation zu bekämpfen. 1923 verhängte er ein Goldverbot und 1924 führte er einen Lastenausgleich für Immobilien ein.
Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, ob uns in der Eurozone eine ähnliche Hyperinflation droht. Es lässt sich absolut nichts ausschließen. Schließlich hätte vor der Pandemie auch niemand erwartet, dass ein Dritter Weltkrieg drohen könnte.
Eine Hyperinflation wäre möglich, wenn die Europäische Zentralbank die Geldmenge weiter erhöht. Seit 1971 sind Währungen wie der US-Dollar nicht mehr durch Gold gedeckt.